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In 60 Minuten durch Europa gereist Jürgen Hartmann und Ulf Lauenroth spielen in der Hauptkirche Werke verschiedener Epochen und Stile
Die musikalische Europareise gestalteten Jürgen Hartmann (links) und Ulf Lauenroth. (Foto: Marion Kanther) WOLFENBÜTTEL. Exakt 60 Minuten dauerte die musikalische Reise durch Europa. Zwischen Start und Landung in der Hauptkirche Beatae Mariae Virginis hörten die Besucher am Wochenende zehn barocke Werke aus neun Ländern.
Das kurzweilige Konzert im Rahmen der Reihe "Musik an St. Marien" bestritten der Trompeter Jürgen Hartmann aus Leipzig und Ulf Lauenroth, der in Bad Bramstedt zu Hause ist und als Organist schon viele Konzertreisen unternommen hat. Die beiden Musiker hatten es nach ihrem Auftritt auf der Empore der Hauptkirche sehr eilig, denn ihr zweites Konzert an diesem Abend sollte bereits eine Stunde später in Lautenthal (Harz) beginnen. Souverän meisterten die erfahrenen Künstler den Streifzug durch die europäische Musikliteratur der Barockzeit und stellten ihrem Programm die Eurovisionshymne voran. Komponiert hat sie der Franzose Marc-Antoine Charpentier am Ende des 17. Jahrhunderts als Vorspiel für sein "Te Deum". Dass sich der Musikgeschmack der damaligen Zeit in erster Linie an höfischen Sitten und den vorwiegend gravitätischen Tänzen orientierte, wurde in vielen Kompositionen deutlich. Darüber hinaus fanden sich Länder übergreifende Gemeinsamkeiten in den elementaren Techniken und Bestandteilen der Tondichtung. Ein strenger Aufbau in vier Sätzen ließ sich beim Konzert D-Dur für Trompete und Orgel von Georg Philipp Telemann verfolgen. In diesem Werk gehörte der dritte, schwermütige Satz der Orgel im Solo, bevor im abschließenden Allegro beide Instrumente den Vortrag abrundeten. In kein kompositorisches Schema passte dagegen eine freie Improvisation des weitgehend unbekannten Engländers Simon Stubley, dessen liedhaftes Werk wie eine moderne folkloristische Dichtung anmutete. Markante Akzente fanden sich auch in anderen Kompositionen aus Holland, Böhmen, Lettland, Portugal, Polen und Italien. von Marion Kanther (erschienen am 09. August 2005 in den Wolfsburger Nachrichten) |
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Gedruckt am Sa, 21.12.2024 | 17:42:07 Uhr, aus http://www.ton-tohn.de |
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